Aus der Vereinsgeschichte

Der Hildesheimer Schachverein hat, wie wohl fast alle anderen auch, bei irgend einem Vorstandsmitglied eine Pappkarton herumstehen, von dem keiner so genau weiß wozu er gut ist. Öffnet man ihn enthüllt er eine Reihe alter Leitz-Ordner und Lose-Blatt-Sammlungen, voll mit vergilbtem Papier. Keiner weiß, wozu das noch gut ist, keiner traut sich, auf Kulturrevoluzzer zu machen und wegzuschmeißen, keiner liest darin.

Geht es euch genauso? Selbst wenn ihr diesem Karton in die Finger bekommt, findet sich darin kaum etwas Aufregendes, denn die Papiere sind durchaus nicht in Reihenfolge und man weiß ohnehin nicht, was man suchen soll.

Ich habe mal nachgesehen, welches wohl das älteste, erhaltene Dokument des Hildesheimer Schachvereins ist. Die Gründungsurkunde ist es nicht. Die ist, wie viele andere Dokumente auch im zweiten Weltkrieg untergegangen. Schließlich fand ich das Protokoll der Vereinsversammlung vom 1. Februar 1942 - und fing an zu lesen.

Was ich las kam mir irgendwie vertraut vor...

  • die Tagesordnung hätte auch aktuell sein können (bis auf Punkt 4: Betreuung der Lazarette, natürlich)

  • bei der Wiederwahl wird der Vorstand im Amt bestätigt (sein wir froh, dass die das machen)

  • Funktionäre sind damals so eitel wie heute (Der Niedersächsische Schachkongreß 1942 findet in Hildesheim statt und ich habs geschafft, ihn dahin zu bekonnen!)
  • bei der Kassenprüfung gab es eine Differenz zu 98 Pfennigen, die irgendwie nicht aufgeklärt werden konnte (ohne dass das Dritte Reich dafür drakonische Strafen vorsieht!)

     

     

     

     

...aber an anderer Stelle habe ich dann doch aufgemerkt:

  • der Spielleiter ist gleichzeitig Propagandaleiter (was der wohl so alles macht?)

  • das Sitzungsprotokoll umfasst 10 (zehn!) Schreibmaschinenseiten für 75 Minuten. (Welcher Pingel macht sich denn heute solche Mühe?)
  • Überhaupt Pingel: Unsere Altvorderen waren bei so was doch recht förmlich (Zumindest nach außen!)

Aber, lest selbst:

 

Hildesheim, den 1. Februar 1942

Niederschrift

über die Hauptversammlung des Hildesheimer Schachvereins am 18%. Januar 1942 im Vereinslokal "Weißer Schwan".

Die Jahreshauptversammlung des Hildesheimer Schachvereins wurde durch den Vereinsführer -- Schachkamerad Otto Uebeler -- um 20.30 Uhr eröffnet. Anwesend waren 11 Mitglieder. (Wegen der strengen Kälte waren die anderen Mitglieder zu Hause geblieben.) Mit Zustimmung der Versammlung wurde Schachkamerad Brenneisen als Schriftführer ernannt.

Der Vereinsführer hie0ß die anwesenden Mitglieder herzlich willkommen und bedauerte, daß wegen der strengen Kälte (130) nicht mehr Mitglieder erschienen sind. Er gab bekannt, daß unser Schachfreund Beiser, der gleichzeitig Kassenprüfer ist, an der Versammlung nicht teilnehmen kann, weil er sich einer Operation im Krankenhaus unterziehen muß.

Er ging dann zur Tagesordnung über, die 6 Punkte umfaßte.

Zu Punkt 1 führte er aus:

Die letzte Mitgliederversammlung des Vereins hat im Februar 39 stattgefunden, es war in Folge des Krieges und der sonstigen Umstände nicht zweckmäßig, die sonst Anfang eines jeden Jahres stattfindenden Versammlungen einzuberufen. Der Vorstand hat inzwischen die Geschäfte des Vereins auf Grund der ihm zustehenden Vollmachten und der ihm auferlegten Verantwortung geführt. Ob der Vorstand die ihm zustehenden Befugnisse richtig und zur Zufriedenheit der Mitglieder benutzt hat, unterliegt nun jetzt -- meine Herren -- Ihrer Kritik. Ich bitte die Mitglieder in der Aussprache zu sagen, was sie auf dem Herzen haben.

Die zurückliegenden 3 Jahre seit der letzten Hauptversammlung sind in der Hauptsache bedingt durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen, die selbstverständlich auch auf das schachliche Leben unseres Vereins nicht ohne Einfluß bleiben konnten. Wenn schon in der Versammlung vom Februar 39 über einen Rückgang in der Beteiligung an den Spielabenden, über schleppende Abwicklung des damals laufenden Wettkampfes des damals laufenden Wettkampfes um die Stadtmeisterschaft geklagt wurde, so setzte sich diese rückläufige Bewegung nach Ausbruch des Krieges in verstärktem Maße fort. Einige unserer Mitglieder wurden zum Heeresdienst eingezogen, andere wieder wurden durch verlängerte Arbeit, durch zusätzliche Inanspruchnahme durch Sicherheits- u. Hilfsdienst u.s.w. belastet, sodaß zum Schachspielen nicht die nötige Zeit blieb. Hinzu kamen die Schwierigkeiten durch Verdunkelung und Luftangriffe. Alle diese Ursachen hatten zur Folge, daß sich am Mittwochabend nur sehr wenige Mitglieder im "Weißen Schwan" einfanden. In der Folge trafen sich einige Mitglieder am Sonnabend-Nachmittag und Sonntagabend im Vereinslokal zum Schachspiel und im Laufe der Zeit aht sich allmählich der Sonnabend Nachmittag und der Sonntag Abend zum eigentlichen Spielabend entwickelt. Es ist erfreulich festzustellen, daß zur Zeit und seit geraumer Zeit der Spielbetrieb am Sonnabend recht lebhaft ist.

Ich will nun kurz die Beschlusse der Versammlung im Februar 39 in Erinnerung bringen. Es wurde u.a. die Annahme der Einheitssatzung des Großdeutschen Schachbundes beschlossen. Ich verlese diese Satzungen durch den Vereinsführer, damit jedes Mitglied darüber im Bilde ist -- Verlesung der Satzungen durch den Vereinsführer -. Diesen Satzungen entsprechend wurde ich vor 3 Jahren zum Vorsitzenden und Vereinsführer auf Dauer von 3 Jahren gewählt und ernannte mit Zustimmung der Versammlung folgende Herren zu Vorstandsmitgliedern: Schachkamerad Hille zu meinem Stellvertreter und Spielwart, Schachkamerad Major Rusch zum Kassierer, Schachkamerad Brenneisen zum Schriftführer, die Schachkameraden Freutel, Wilkens und Gille zu Beisitzern.

Herr Major Rusch sah sich später leider genötigt, sein Amt niederzulegen, da er wieder aktiv geworden und aus Zeitmangel die Kassierergeschäfte nicht mehr wahrnehmen konnte. Ich danke Herrn Major Rusch für die Arbeit, die auf dem gewiss nicht dankbaren Posten eines Vereinskassierers für unseren Verein geleistet hat. Auf meine Bitte hat dann unser Schachkamerad Brenneisen das Amt des Kassenwalters übernommen. Ich muß sagen, daß Herr Brenneisen mit großem Eifer und mit besonderem Geschick sich dieser Sache angenommen hat. Sie werden beim Kassenbericht Näheres hören. Es ist mir aber ein persönliches Bedürfnis an dieser Stelle Herrn Brenneisen für seine Mitarbeit meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen.

In Folge der günstigen Finanzlage war es uns möglich den Beitrag von 70 Pfg. auf 50 Pfg. je Monat herabzusetzen.

Über den Spielbetrieb innerhalb des Vereins und über die Wettkämpfe mit anderen Vereinen, über die Beteiligung an den Veranstaltungen des Kreises und des Landesverbandes wird Ihnen der Spielleiter Herr Baurat Hille Bericht erstatten. An den Kreis- u. Landesverbandwettkämpfen haben wir uns in allen Fällen beteiligt dagegen haben wir uns in Wettkämpfen mit auswärtigen Vereinen notgedrungen Zurückhaltung auferlegen müssen.

Mit der Leitung der Turniere hat unser Schachkamerad Hille viel Arbeit und Mühe gehabt, er hat außerdem die Berichterstattung in der Presse besorgt und hat trotz manchen Ärgers sich dieser Aufgabe mit großen Interesse und Geschick unterzogen. Ich möchte Herrn Hille für seine Mitarbeit hiermit meinen herzlichen Dank abstatten.

Im Landesverband Niedersachsen und auch im Nordwestkreis hat im vergangenen Jahr ein Wechsel in der Führung stattgefunden. Der langjährige Leiter des Landesverbandes Niedersachsen Herr Otto Fuss hat wegen hohen Alters sein Amt zur Verfügung gestellt und ist an seine Stelle Herr Ohms Braunschweig mit der Führung des Landesverbandes betraut worden. Da der seitherige Leiter des Nordwestkreises Herr Schuchardt, Hameln wegen Einberufung zum Heeresdienst sein Amt nicht mehr ausüben kann, wurde auf unseren Vorschlag unser Schachkamerad Koß mit der Leitung des Nordwestkreises beauftragt. Der Rührigkeit des Herrn Koß ist es zu verdanken, wenn im Vorjahre die Austragung der Kreismeisterschaft bei uns zustande gekommen ist und es ist erfreulich, daß ein Mitglied unseres Vereins Herr Thiele in den Besitz des Kreismeister-Titels gekommen ist. Ich spreche Herren Thiele nochmals meinen Glückwunsch und meine Anerkennung für gute Leistung aus.

Der Mitgliederbestand zeigt in letzter Zeit wieder eine aufsteigende Linie. Anfang 1939 waren es 30 Mitglieder. Demgegenüber konnten wir Anfang dieses Jahres dem Landesverband einen Mitgliederbestand von 36 melden. Einige Neuanmeldungen sind erfreulicherweise inzwischen erfolgt. Rechnen wir noch einige Mitglieder, deren Mitgliedschaft z. Zt. Ruht hinzu, so kommen wir auf einen Bestand von 42 Mitglieder. Ich benutze diese Gelegenheit, die neueingetretenen Mitglieder in unserer Gemeinschaft willkommen zu heißen und hoffe, daß sie sich in unserem Kreise wohlfühlen. Erfreulicher Weise sind unter diesen neuen Mitgliedern auch einige stärkere Spieler und so besteht die Hoffnung, daß wir wieder eine stärkere Mannschaft zusammen bekommen, die bei den Wettkämpfen des Landesverbandes und bei Kämpfen mit auswärtigen Vereinen ein beachtliches Wörtchen mitreden kann.

Für unsere Verwundete in den hiesigen Lazaretten haben sich mehrere Mitglieder im Laufe des vergangenen Jahres bereitsgefunden im Lazarett des Städtischen-Krankenhauses und im Trillkegut Simultanspiele zu veranstalten. Aus den Beständen des Vereins haben wir auch diesen Lazaretten Spielmaterial zur Verfügung gestellt. Es wird unsere Aufgabe auch in diesem Jahr sein, zu überlegen, was wir in dieser Beziehung weiter tun können.

Im Grossen Ganzen glaube ich, daß ich der mir vom Verein gestellten Aufgabe, die nach meiner Auffassung darin besteht, eine Pflegestätte des edlen Schachspiels zu erhalten und weiter zu entwickeln, gerecht geworden bin. Mein Dank gilt all denen, die mitgeholfen haben, besonders den treuen Mitgliedern, die immer dabei sind, wenn es gilt den Verein zu vertreten.

Anschließend erteilt der Vereinsführer das Wort an den Spielleiter.

Der Spielleiter -- Schachkamerad Hille sen. -- führte folgendes aus:

"Unser Verein hat am 14. 3. 39 einen Wettkampf mit dem Schachverein Hameln ausgekämpft. Weiter wurde das Winterturnier 1939/40 durchgeführt, aus dem Schachfreund Freutel als Sieger hervorging. Im Jahre 1940 nahmen einige Schachkameraden am Wettkampf mit Bad-Nenndorf teil. Das Winterturnier 1940/41 begann im Oktober 1940 und ging Schachkamerad Thiele als Sieger hervor.

Im Jahre 1941 nahmen einige Schachkameraden an dem niedersächsischen Schachturnier in Bad-Salzdetfurth, das vom 11. bis 13.4.1941 im Kurhaus stattfand, teil.

Am 7. 9. 1941 war der Schachverein Hannover-Kleefeld zu einem Schachwettkampf erschienen, aus dem der Hildesheimer Schachverein als Sieger hervorging.

Am 27./28. 9. u.12.10.1941 wurde hier im Vereinslokal die Kreiswettkämpfe ausgetragen, aus denen Schachfreund Thiele als Sieger hervorging.

Am 18.10.1941 wurden in einer Vorstandssitzung die Winterturniere 1941/42 u. ein Blitzturnier festgelegt. Für das Turnier um die Stadtmeisterschaft hat Schachkamerad Wilkens einen Wanderpreis (Bronzeschale) gestiftet.

Schachkamerad Hille schloß seine Ausführungen mit dem Bemerken, daß er hoffe und erwarte, daß jeder Schachkamerad auch weiterhin sich rege am Turnier beteilige, damit ein baldiger Abschluß errecht wird. Er selbst glaube, daß er alles getan habe, was das Schachspiel interessant gemacht und gefördert habe.

Für seine Ausführungen sprach der Vereinsführer ihm in seinem und im Namen des Vereins seinen herzlichsten Dank aus. Der Vereinsführer erteilte sodann das Wort den Kassierer -- Schachkamerad Brenneisen -.

Der Kassierer führte folgendes aus:

Bei der Übernahme der Kasse des Hildesheimer Schachvereins von Herrn Major der Luftwaffe Rusch, am 19.6.1940 war ein Kassenbestand von 243,21 Rm vorhanden.

Dieser Betrag setzte sich wie folgt zusammen:

1. einem Sparkassenbuch Nr. 11802 mit

Rm 102,13

2.   " " " 45013 mit

Rm 100,--

3.   " Barbestand von

Rm 41,08

Sa. Rm 243,21

Das Kassenbuch wies eine Einnahme von

Rm 308,43

und eine Ausgabe von

Rm 166,20

mit einem Sollbestand von

Rm 142,23

auf.

 

Hierzu wird hinzugerechnet der Eiserne Bestand von Sparkassenbuch Nr. 43013

Rm 100,--

Sa. Rm 242,23

Die kleine Differenz von einem Mehr von 98 Pfennigen zu der vorstehend aufgeführten Summe von 243,41 ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß kleine ausgaben im Kassenbuch eingetragen, aber der Kasse nicht entnommen sind. An Wertgegenständen übernahm ich eine eiserne Geldkassette, sieben Verbandsnadeln, eine Aktentasche mit Belegen Mitgliederverzeichnissen u. a.

Die Mitgliederzahl betrug 31 und ist inzwischen auf 42 angewachsen. Einige Mitglieder die zum Heeresdienst eingezogen und zur Kriegsdienstleistung verpflichtet wurden sind bezw. waren für diese Zeit von der Beitragszahlung entbunden.

Am 2.1.1941 überreichte ich dem Vereinsführer -- Schachkamerad Uebeler -- einen Kassenbericht, der mit einem Kassenbestand in Höhe von 247,77 abschloß. Zu dieser Summe kann die Rücklage in RM 100,-- und 105 Rm ausstehende Beitragsforderungen hinzu.

Der Kassenbestand am . 31.12.1941 betrug 434,27 Rm.

Die Summe setzt sich wie folgt zusammen:

1. einem Sparkassenbuch Nr. 11802 mit

Rm 251,95

2.   " " " 45013 mit

Rm 103,57

3.   " Barbestand von

Rm 31,35

Sa. Rm 434,27

Das Kassenbuch wies eine Einnahme von

Rm 782,00

und eine Ausgabe von

Rm 447,73

auf.

Sa. Rm 334,27

 

 

Hierzu die Rücklage von Sparkassenbuch Nr. 43013

Rm 100,--

Mithin ein Kassenbestand von

Sa. Rm 424,27

Zu den Ausgaben wird bemerkt, daß außer den sonst gewöhnlichen Aufwendungen für Turnierfahrten und Übernachtungsgeldern zum Kreisturnier 4 Stück Schachuhren im Werte von 74,-Rm neu erworben sind. Außerdem wurden 10,- Rm für eine Kranzspende zum Ableben des Seniorchefs unseres Vereinslokals verausgabt.

Die ausstehenden Beitragsforderungen konnten von 196,70 Rm auf 12,90 Rm -- dank der Zahlungsfreudigkeit unserer Vereinsmitglieder herabgesetzt werden.

Die Kasse ist am 30.12.1941 bei mehrstündiger Arbeit durch die Herren Kassenrevisoren Schachkamerad Schubert u. Beiser geprüft worden und bitte ich diese über den Befund zu hören.

Der Vereinsführer erteilt darauf das Wort dem anwesenden Kassenrevisor Schachkamerad Schubert das Wort.

Schachkamerad Schubert erstattete Bericht über die Kassenprüfung und führte aus, daß er u. Schachkamerad Beiser die Kasse eingehend geprüft und in bester Ordnung vorgefunden haben und bat den Kassierer Schachkamerad Brenneisen und seinem Vorgänger Schachkamerad Major Rusch Entlastung zu erteilen. Er bemängelte noch, daß ein Inventarverzeichnis fehlt.

Punkt 2 -- Vorstandswahl --

Schachkamerad Otto Uebeler übergab die Geschäftsführung dem stellvertretenden Geschäftsführer u. Spielleiter Schachkamerad Hille sen. Und stellte sein Amt der Versammlung zur Verfügung.

Schachkamerad Schubert schlägt die Wiederwahl des bisherigen Vereinsführers vor, woraus durch einstimmigen Beschluß der Versammlung die Wiederwahl des Schachkameraden Uebeler erfolgte. Für die Wiederwahl und aus in ihn gesetzte Vertrauen sprach er seinen Dank aus und übernahm das Amt des Vereinsführers wieder, auf drei Jahre.

Er berief alsdann als seine Stellvertreter, Spielleiter und Propagandaleiter Schachkamerad Hille sen. wieder.

Zum Kassierer u. Schriftführer wurde Kamerad Brenneisen berufen.

Zu Beisitzern wurden die Schachkameraden Freutel, Wilkens und Koß berufen. Als Buchwart wurde Schachkamerad Leithold wiederberufen.

Zum Schachwart wurde Schachkamerad Kruidhoff berufen.

Zu Kassenprüfern wurden die Schachkameraden Schubert und Beiser wieder gewählt.

Die Aussprache zur Vorstandswahl ergab außer der Anerkennung der geleisteten Arbeit sonst nichts von besonderer Bedeutung.

Es wurde zu Punkt 3 übergegangen.

Zu Punkt 3: Aussprache über den diesjährigen Schachkongreß.

Der Vereinsführer erklärte, daß in deem Jahr der Niedersächsische Schachverband seinen Kongreß, dank der Bemühungen des Führers des Nordwestkreises Schachkamerad Koß, in Hildesheim, im Gildenhaus am 3. bis 6. April abhält. Er erteilte Schachkamerad Koß das Wort zum Bericht.

Schachkamerad Koß führte aus:

Der Kongreß, der von 3. bis 6. April d. Js. In Hildesheim im Hotel Gildenhaus tagt, untersteht in seiner Führung dem Niedersächsischen Schachverband. Das Programm soll den Vereinen bis März d. J. zugestellt werden. Voraussichtlich werden 30 Preise zur Vereilung kommen. Da etwa 60 Schlafstellen benötigt werden, habe der diese bereits in den Hotels "Weißer Schwan", "Sievers Hotel" u. a. festgemacht. Für weiteren Bedarf bat er die Schachkameraden einige Übernachtungen zu übernehmen.

Er selbst habe sich für die Finanzierung erfolgreich eingesetzt und folgende Unterstützungen erhalten:

von der Stadt Hildesheim einen Betrag von

450,- Rm

vom Schachverband Niedersachsen

150,- Rm

von den Vereinigten Deutschen-Metallwerken

50,- Rm

" dem Senkingwerk

50,- Rm

" der Ahlborn A. G.

30,- Rm

" " Elfi G.m.b.H.

25,- Rm

 

755,- Rm

Von diesem Betrage von 755,- Rm werden den auswärtigen Schachteilnehmern die Übernachtungen mit Frühstück gezahlt, die preise beschafft u. a. Ausgaben bestritten.

Der Vereinsführer danke Schachkamerad Koß für die Ausführungen und bat die Mitglieder unsres Vereins sich recht rege an der Veranstaltung zu beteiligen. Es soll vorher ordentlich geübt werden, damit der Verein auch Erfolge aufzuweisen hat.

Es wurde dann zu Punkt 4 übergegangen.

Zu Punkt 4: Betreuung der Lazarette.

Der Vereinsführer machte den Vorschlag die Lazarette mit Spielmaterial und Leitfaden zu versehen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen und dafür 50 -- 75,- RM bereitgestellt. Er wollte sich zur Regelung der Angelegenheit mit dem hiesigen Versorgungsoffizier des Standortes in Verbindung setzen.

Es wurde weiter zu Punkt 5 übergegangen.

Zu Punkt 5: Schachliche Veranstaltungen.

Hierzu wurde ausgeführt, daß einmal eine starke Beteiligung am Kongreß erfolgen soll und zum anderen Blitz- Schnell- und Gruppenturniere durchgeführt werden sollen. Zu Schachwettkämpfen, die Fahrten nach außerhalb zum Gefolge habe, wollten wir uns einstweilen Zurückhaltung auferlegen. Jeder soll ordentlich trainieren und sich im Spiel stärken.

Es wurde zu Punkt 6 übergegangen.

Zu Punkt 6: Verschiedenes.

Hierzu war außer einigen lokalen Fragen nichts vorgebracht worden.

Der Vereinsführer schloß um 18%,45 Uhr die Versammlung.

Otto Brenneisen
Schriftführer.